Panorama Leipzig Augustusplatz
Deutschland,  Kurztrips

Leipzig Städtereise – Weihnachtsmarkt und Shopping

Mit Leipzig sind wir auf ganz besondere Weise persönlich verbunden. Sandy stammt aus einem kleinen Ort 20 Kilometer südlich von Leipzig, ich habe dort eine Zeitlang gearbeitet und studiert, und wir haben uns in Leipzig kennen und lieben gelernt. Daher fahren wir etwa alle zwei Jahre nach Leipzig. Meistens machen wir diesen Wochenendtrip in der Vorweihnachtszeit und nutzen die Gelegenheit, um ausgiebig zu shoppen und in weihnachtliche Stimmung zu kommen.

Leipzig

Es ist wirklich beachtlich, wie sich Leipzig (Wikipedia) entwickelt hat. Als ich die Stadt 1999 kennenlernte, verströmte sie aus allen Poren den Geruch der ehemaligen DDR. Die Stadt vereinte zum damaligen Zeitpunkt zwei Städte in einer. Es gab gespenstische Ruinen aus DDR-Zeiten und schick renovierte Häuser auf West-Niveau. Selbst im Stadt-Zentrum fanden sich noch unsanierte Gebäude. Heute ist kaum noch etwas vom baulichen DDR-Elend zu finden.

City-Hochhaus Leipzig
City-Hochhaus Leipzig

Das Stadt-Zentrum gehört zu den attraktivsten Stadt-Zentren, die ich kenne. Ich bin sicher kein Shopping-Fan, aber in Leipzig gehe selbst ich gerne mit meiner Frau Einkaufen. Im Gegensatz zu anderen Städten, wie beispielsweise Düsseldorf, findet man in Leipzig alle Geschäfte konzentriert an einer Stelle. Daneben gibt es reichlich Gastronomie, die es einem ermöglicht, zwischendurch einen Kaffee zu trinken oder am Abend essen zu gehen. Von der Studentenkneipe bis zu Auerbachs Keller (Wikipedia) ist für jeden Geschmack etwas dabei.

In der Vorweihnachtszeit erstreckt sich der Weihnachtsmarkt durch die ganze Stadt. An der alten Börse findet sich ein alternativer Weihnachtsmarkt, und am Augustusplatz gibt es immer farbenfrohe Attraktionen (ein kleines Riesenrad, früher Eislaufbahnen, dieses Jahr eine finnische Aktionsfläche).

Wer im Sommer nach Leipzig kommt, sollte unbedingt einen Badetag an einem der vielen Seen rundum Leipzig einplanen. Im Winter fahren wir gerne in das Freizeitbad „Riff“ in Bad Lausick. Gerade wenn es draußen kalt und dunkel ist, gibt es kaum etwas Schöneres, als im geheizten Außenbecken zu entspannen.

Anreise

Ob per Flieger, Bahn, Fernbus oder Auto: Leipzig ist mit fast allen denkbaren Verkehrsmitteln erreichbar.

Wer für ein Wochenende in die Stadt kommt und nicht vorhat, das Umland zu erkunden, benötigt kein Auto. Dank Straßenbahn und der phänomenalen neuen S-/U-Bahn, für welche die halbe Stadt untertunnelt wurde, sind auch Bayrischer Bahnhof oder das Völkerschlacht-Denkmal problemlos erreichbar.

Auch mit dem Auto ist Leipzig (zumindest von NRW her) hervorragend erreichbar. Spätestens wenn man bei Kassel auf die A38 wechselt, kommt man zügig und entspannt voran. In Leipzig selbst ist Autofahren aufgrund des großzügigen Innenstadtrings und der zweispurig ausgebauten Ausfallstraßen für eine Stadt dieser Größe nach wie vor relativ stressfrei.

Die Anreise per Flugzeug empfand ich 1999 dagegen als umständlich. Der Flughafen erschien mir damals ziemlich weit draußen liegend, sodass eine nicht unerhebliche zusätzliche Transferzeit per Bahn eingeplant werden musste. Aber das mag sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten geändert haben.

Hotel & Service

Wir steigen traditionell am liebsten im Radisson Blu in Leipzig ab. Das liegt weniger am Hotel, als vielmehr an dessen Lage und dem Blick, den man in den oberen Etagen über die Stadt hat. Das Radisson Blu ist ein typisches Business-Hotel mit einer ziemlich abweisenden Front, einer großen, unpersönlichen Lobby und einem sehr langen Rezeptions-Counter, hinter dem einen in der Regel zwei eintrainiert, überhöfliche Mitarbeiter/-innen erwarten.

Das Hotel verlangt für einen Parkplatz um die 20 Euro pro Nacht, was wir als extrem teuer empfinden. Wir parken daher grundsätzlich gegenüber in der Tiefgarage am Augustusplatz. Dort betrug der maximale Tagestarif im Jahr 2016 15 Euro.

Zimmer

Bei unserem letzten Aufenthalt im Jahr 2016 waren die Zimmer ausreichend groß und gemütlich eingerichtet, aber leider ziemlich verwohnt. Was bringt eine Relaxliege, wenn man sich aufgrund der darauf befindlichen Flecken nicht hineinsetzen möchte? Die Betten sind sehr angenehm und sauber. Wir haben immer sehr gut geschlafen.

Irgendwann muss es mal für eine sehr kurze Zeit Mode gewesen sein, Bäder direkt und ohne Wände in das Zimmer zu integrieren. Aus dieser Zeit stammt das Bad. Die Duschkabine steht sozusagen frei im Raum. Das WC ist nur durch eine Schiebetür vom restlichen Zimmer getrennt. Das ist unangenehm, wenn man etwas Ruhe haben möchte. Außerdem gibt es im WC keinerlei Ablagemöglichkeiten (z.B. für ein Buch oder eine Zeitschrift).

Die Dusche verfügt über funktionsfähige Armaturen. Das kann man nicht genug loben. Ich wundere mich immer, warum in 90% aller Hotels, in denen ich schon genächtigt habe, die Duscharmaturen defekt sind. Auch der ebenerdige Einstieg, ausreichend Platz, der große Regenduschkopf und ein anständiger Wasserdruck wissen zu gefallen. Für Sandy, die darauf achtet, dass ihre Haare trocken bleiben, gab es zusätzlich eine Handbrause. Bestens.

Der Zimmerservice erfolgte hingegen nur oberflächlich. Ein unaufgeräumter Tisch und Krümel auf dem Fußboden zeugten von einem offenbar sehr schnell durchgeführten Reinigungsvorgang.

Gastronomie

Früher haben wir nur Übernachtung gebucht, da wir das Frühstück mit 15 Euro pro Person als ziemlich teuer empfanden. Wir haben uns dann irgendwo in der Stadt ein Frühstückslokal gesucht.

2016 haben wir erstmalig Übernachtung mit Frühstück gebucht, weil der Gesamtpreis von rund 100,- Euro für das Doppel-Zimmer mit Frühstück vergleichsweise günstig war.

Am Frühstücksbuffet war überhaupt nichts auszusetzen. Was mir persönlich gut gefallen hat, war die große Auswahl an Käse (den ich gegenüber Aufschnitt bevorzuge).

Der Service ließ jedoch erneut zu wünschen übrig. Was sollen kleine Menükarten (von denen man sich z.B. ein frisches Omelette bestellen könnte), wenn niemand an den Tisch kommt, um den Wunsch zu erfragen? Ich glaube, ich war der einzige Gast, der sich beim Personal bemerkbar gemacht und etwas von der Karte geordert hat.

Das Radisson Blu verfügt darüber hinaus über ein Restaurant „Spagos“ und „Spagos Lounge“. Beides haben wir nicht genutzt. Wir gehen lieber in eines der vielen Lokale in der Innenstadt oder begnügen uns mit einem Snack auf die Hand.

Wellness

Über Wellness-Angebote verfügt das Radisson Blu nicht. Es gibt wohl einen Fitnessraum, den wir nicht genutzt haben, und man kann laut Webseite Massagen buchen.

Lage

Die Lage ist das ausschlaggebende Argument für das Radisson Blu. Der abendliche Blick auf die hell erleuchtete Stadt, den Augustusplatz mit Gewandhaus, Uni-Neubau, Opernhaus und City-Hochhaus ist einmalig. Wir genießen das jeden Abend. Darüber hinaus muss man nur über die Straße gehen und ist sofort in der Innenstadt. Es gibt tatsächlich Hotels, die direkt in der Stadt liegen, aber diese Kombination aus Blick und Lage dürfte einmalig sein.

Fazit

Leipzig ist uns schon aufgrund unserer persönlichen Verbundenheit zur Stadt immer eine Reise wert. Doch auch ohne diese „Vorbelastung“ dürfte Leipzig wärmstens zu empfehlen sein. Die Attraktivität der Stadt lässt sich nicht zuletzt an ihrem starken Wachstum ablesen. Die Auswahl eines geeigneten Hotels ist Geschmackssache. Das Radisson Blu erhält von uns nur aufgrund der Lage und des Blicks aus den Zimmern zum Augustusplatz ab der vierten Etage eine Empfehlung. Hinsichtlich Komfort, Ausstattung, Service und Zustand gibt es sicher bessere Adressen in Leipzig.

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Bildquellen

  • City-Hochhaus Leipzig: Bildrechte beim Autor
  • Hotel Radisson Blu Leipzig – Zimmer: Bildrechte beim Autor
  • Hotel Radisson Blu Leipzig – Betten: Bildrechte beim Autor
  • Hotel Radisson Blu Leipzig – Bad: Bildrechte beim Autor
  • Panorama Leipzig Augustusplatz: Bildrechte beim Autor

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