Stadttheater von Orange
Frankreich

Gestrandet in Orange in Frankreich

Im Herbst 2023 verbrachten wir vier Wochen an der Côte d’Azur. Wie bereits in einem anderen Beitrag berichtet, ereilte uns auf der Anreise eine Reifenpanne. Dies geschah bei Orange und erwies sich im Nachhinein als wahrer Glücksfall. Warum? Das erfährst Du in diesem Beitrag.

Zum Zeitpunkt unserer Reifenpanne war uns gänzlich unbekannt, wo wir uns eigentlich befanden. In Zeiten von Navigationsgeräten fährt man überraschend blind durch die Welt. Damals (Achtung: Opa erzählt vom Krieg) als ich noch nach Karten fuhr, wusste ich eigentlich immer, wo ich gerade bin. Doch heute konnte ich mich nur daran erinnern, dass wir gerade an einer imposanten Burg auf einem Felsmassiv vorbei gefahren waren, als sich der Reifen verabschiedete.

Nachdem wir uns damit abgefunden hatten, dass wir für das Wochenende festsaßen, beschlossen wir, uns die Laune auf gar keinen Fall verderben zu lassen und das beste aus dem Wochenende zu machen. So ließen wir uns als erstes vom Pool blenden und buchten uns kurzentschlossen in einem IBIS ein.

Ibis mit Pool in Orange
Ibis mit Pool in Orange

Das Zimmer entlarvte diese Entscheidung als eine vorschnelle Fehlentscheidung, was uns nun aber auch nichts mehr ausmachte. Nun gut, ich gebe zu, ich war derjenige, der die die vorschnelle Fehlentscheidung getroffen hat.

Zimmer des Ibis in Orange
Zimmer des Ibis in Orange

Als wir dann am Samstag am späten Nachmittag endlich am Pool saßen, googelten wir schnell, wo wir uns eigentlich befanden und stellten unser Programm für den Sonntag zusammen.

So fanden wir heraus, dass Orange eine kleine Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern in der Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur ist. Der nächstgrößere bekanntere Ort ist Avignon und liegt in etwa 20KM Entfernung.

Das besondere an Orange ist, dass auch die Römer schon einmal dort waren. (Wie könnte es auch anders sein?) Dabei haben sie imposante Spuren hinterlassen. Doch dazu am Sonntagnachmittag mehr.

Am Sonntagmorgen wollten wir zunächst die Burg, die wir bereits von der Autobahn bestaunt hatten, besichtigen. Dabei handelte es sich um die Festung Mornas. Wie fast überall in Frankreich konnten wir kostenlos im Ort Mornas parken.

Von unserem Parkplatz aus ging es dann am Friedhof und einer hübschen (wie immer geschlossenen) Kirche zunehmend steil aufwärts zur Festung. Angesichts der Temperatur und unserem Schuhwerk war der Aufstieg etwas herausfordernd. 🙂 Im Hochsommer hätte ich vermutlich vorzeitig abgebrochen.

Friedhofskirche unterhalb der Festung Mornas
Friedhofskirche unterhalb der Festung Mornas

Oben angekommen, freuten wir uns über die Wasserspender, aus denen man kostenlos eiskaltes Wasser ziehen konnte. Schon alleine dafür lohnte sich das Eintrittsgeld von 8,- Euro pro Person.

Festung von Mornas
Festung von Mornas

Die Festung ist stark zerstört und bietet vor allem eine tolle Aussicht in die umliegende Ebene.

Ausblick in die Ebene von der Festung von Mornas
Ausblick in die Ebene von der Festung von Mornas

Einige Gebäudeteile (u.a. eine hübsche Kapelle) wurden rekonstruiert und sind rudimentär zeitgenössisch eingerichtet. Wir hielten uns etwa zwei Stunden in der Festung auf und fanden sie einen gelungenen Auftakt unseres Sonntagsausflugs.

Anschließend fuhren wir zurück nach Orange, um uns den Hinterlassenschaften der Römer zu widmen. Wir parkten am Stadttheater von Orange, welches ein Hingucker inmitten eines Kreisverkehrs ist.

Stadttheater von Orange
Stadttheater von Orange

Von dort liefen wir zu Fuß zu einem der besterhaltenen römischen Theater, welches sich in Orange befindet und den Status eines Unesco-Weltkulturerbes hat.

Dieses Theater hat Orange zu einem echten Highlight unseres Urlaubs gemacht. Wir haben schon viele römische Bauwerke besichtigt und keines hat uns so beeindruckt wie dieses Theater. Man kann die Dimensionen in Worten beschreiben, sie aber nur erfassen, wenn man davor und darin steht.

Römisches Theater in Orange
Römisches Theater in Orange

Zum Eintrittspreis von 15,- Euro pro Person gab es einen sehr guten Audioguide. Insgesamt verbrachten wir gute drei Stunden im Theater, welches uns nachhaltig beeindruckt hat.

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir den Stadtgründungsbogen von Orange.

Stadtgründungsbogen von Orange
Stadtgründungsbogen von Orange

Aufgrund der beträchtlichen Zusatzausgaben für Abschlepper, Hotel und Schadenbehebung wollten wir am Samstag- und Sonntagabend nur eine günstige Pizza essen. Diese fanden wir in der Pizzeria „Le Saline“ , die sich gleich hinter dem Stadttheater in einer kleinen Gasse befindet. Es handelt sich wohl primär um einen Lieferdienst mit einigen Sitzplätzen.

Sie wird von sehr freundlichen Italienern betrieben und hat dementsprechend wirklich leckere Pizza zu sehr fairen Preisen im Angebot.

Alles in allem war Orange ein echter Glücksfall. Wer Richtung Côte d’Azur reist, sollte hier unbedingt einen Zwischenstop einlegen.

 

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